Auszeichnung für studentische Initiativen gegen Fremdenfeindlichkeit
Im Frühjahr dieses Jahres hatte die Landesrektorenkonferenz Sachsen-Anhalt einen mit 2.500 Euro dotierten Preis zur Förderung von Aktivitäten gegen Fremdenfeindlichkeit ausgeschrieben. An dem Wettbewerb haben sich 10 studentische Gruppen sachsen-anhaltischer Hochschulen mit Projekten beteiligt, von denen 8 Projekte als auszeichnungswürdig befunden wurden.
Ausländische Studierende aus den sachsen-anhaltischen Hochschulen und Universitäten waren aufgerufen, Arbeiten zu Aktivitäten, die die interkulturelle Verständigung fördern, einzureichen. Eine achtköpfige Jury, bestehend aus Vertretern der Hochschulen, hatte drei der eingereichten Arbeiten als besonders auszeichnungswürdig befunden. Am Dienstag, dem 09. Dezember 2003, überreichte der Präsident der Landesrektorenkonferenz, Prof. Dr. Klaus Erich Pollmann, an die ersten drei Preisträger die Auszeichnung und betonte bei der Preisverleihung, dass durch diesen Wettbewerb die interkulturelle Verständigung gefördert werden sollte. Wir alle haben dazu beigetragen, dass junge Leute aus aller Welt zum Studium nach Sachsen-Anhalt gekommen sind, so der Präsident, und sie haben Anspruch, willkommen zu sein. Die Preisverleihung sei ein Beitrag dafür.
Kriterien für die Bewertung der studentischen Arbeiten waren u. a., dass die Projekte von ausländischen Studierenden eingereicht wurden, dass sie sich durch Kreativität, Originalität und Nachhaltigkeit auszeichnen und öffentlichkeitswirksam sind.
Der 1. Preis mit 1.000 Euro ging an die Studierenden der Theologischen Hochschule Friedensau für ihr Projekt "Miteinander leben". In diesem Projekt werden durch persönliche Begegnungen zwischen ausländischen Studierenden und Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen Vorurteile, Etikettierung und Respektlosigkeit abgebaut. Die Studierenden führten u. a. Projekttage in Schulen, Kindergärten und sozialen Einrichtungen durch, z. B. mit Aktionen "Schulalltag eines Gleichaltrigen in Kenia", "Schrift und Sprache in Äthiopien" oder gemeinsame Verkostung internationaler Spezialitäten. Mit dem 2. Preis, dotiert mit 800 Euro, wurden die Studierenden der Hochschule Anhalt für ihre Arbeit "Die Welt ist bunt - internationaler Studententag" ausgezeichnet. Er fand am 16. Oktober 2003 in Köthen mit zahlreichen Kultur- und Sportveranstaltungen statt und stieß auf große Resonanz in der Bevölkerung. Der 3. Preis ist mit 700 Euro dotiert und ging an die Studierenden der Burg Giebichenstein "Hochschule für Kunst und Design Halle" für einen "Kunstkalender - Hilfsfonds zugunsten ausländischer Studierender". Mit dem Erlös dieses Kalenders, es ist inzwischen der 10. Kalender, der vorliegt, werden ausländische Studierende, die in Not geraten sind, unterstützt.
Die Initiatoren hoffen, dass mit diesem Preis ein Anstoß für eine lebendige Auseinandersetzung mit anderen Kulturen, für Toleranz und für mehr Miteinander, für mehr Zivilcourage und demokratischen Konsens gegeben wird.
Der Preis gegen Fremdenfeindlichkeit war erstmals 2001 von der Landesrektorenkonferenz Sachsen-Anhalt ausgelobt worden.
gez.
Prof. Dr. K. E. Pollmann
Präsident der Landesrektorenkonferenz Sachsen-Anhalt